Nexenio, Berlin

Steckbrief

Ort:
Berlin, Deutschland
Kunde:
Nexenio
Branche:
Technologie
Fertigstellungsjahr:
2017
Größe:
1.350 m²
Experten:
de Winder Architekten (Arbeitsplatzgestaltung/Architektur & Design/Ausbau/Beratung/Beratung & Planung/Design/Interior Design)

Eine neue Arbeitswelt für ein digitales Unternehmen

Für den Softwareentwickler Nexenio wurde in prominenter Lage in Berlin-Mitte im 6. OG des Luxus-Quartiers The Q eine neue Bürofläche entwickelt. Die Blockstruktur des gesamten Gebäudes besteht aus sechs Hauskernen und den sich dazwischen aufspannenden Büroflächen. Es entstand eine großzügige, transparente Bürolandschaft mit einem Mix aus Open Spaces, Einzel- und Doppelbüros sowie angrenzenden Kommunikationszonen. Für die Umgestaltung erfolgte eine Auflösung der vorhandenen Zellenstruktur mit Entfernen von Bestandswänden und gezielter Freilegung der Deckenstruktur.

Die Bürofläche besteht aus zwei Abschnitten, die über eine eigene Flurzone des Hauskerns miteinander verbunden sind. Vom Empfang mit Wartezone gehen als zentraler Ausgangspunkt die wesentlichen Bereiche ab. Das Büro wurde den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechend so geplant, dass sowohl an klassischen Workbenches im Open Space, als auch im geschlossenen oder offenen ‚Quick Meet’, den ‚Phone Booths’, im großen Konferenzraum sowie auf den frei bespielbaren Flächen mittels mobiler Möblierung unterschiedliches Arbeiten möglich ist.

Die fünf Einzel- und Doppelbüros sind teils transparent an den Workspace angeschlossen, teils mittels neuer, zur Fassade hin orientierter Flure als ‚räumliche Filter’ erschlossen. Durch die Verwendung von Glaselementen und dem Prinzip sich immer wieder öffnender und schließender Bereiche wird transparentes Arbeiten bei gleichzeitiger Wahrung von Diskretion gewährleistet. Die großzügig gestalteten Verkehrsflächen bieten Raum für den Austausch der Mitarbeiter. So dienen die entlang der Flure positionierten ‚Quick Meets’ und gepolsterten Sitznischen als Rückzugsmöglichkeit oder Treffpunkt für kurze Gespräche.

Die beiden Sondergemeinschaftsbereiche ‚Bistro’ und ‚Design Thinking’ bilden die Herzstücke des Büros. Sie wurden vom innenliegenden Kern zur Fassade hin orientiert und verfügen jeweils über eine Anbindung an eine eigene Terrasse als Teil der Common Zone. Beide Räume sind durch eine niedrige Deckenzone am Gebäudekern, die die Serviceeinheiten und Laufwege fasst, und einem raumgreifenden Beleuchtungskonzept aus rund 60 Pendelleuchten mit einfacher Porzellanfassung im 1x1 Meter-Raster gleich geprägt. Im ‚Design Thinking’ beherbergt ein 15 m langes maßgeschneidertes Einbaumöbel, das sich aus dem Warte- und Garderobenmöbel am Empfang entwickelt, neben der Bibliothek und dem Coffee-Point auch den Stauraum für die lose Möblierung.

Das flexibel nutzbare ‚Design Thinking’ steht für Workshops, Brainstormings oder Präsentationen zur Verfügung, kann aber gleichzeitig von den Mitarbeitern zum Relaxen und Auftanken bei einem Tischtennismatch genutzt werden. Im gegenüberliegenden Bistro mit Lounge-Insel und Games-Area, das für gemeinschaftliches Essen ebenso wie für informelle Meetings genutzt wird, ist die Serviceküche mit dem Getränkelager in räumlicher Verlängerung zum Einbau des Design Thinking untergebracht.

Die Bürofläche erhielt in ihren Farben und Oberflächen eine reduzierte Gestaltung, die in allen Bereichen ihre Anwendung findet. So erfolgt eine Zonierung der Arbeits- und Flurbereiche über die Deckenverkleidung mit einem Beleuchtungskonzept aus Einbau- oder Abhangleuchten sowie dem Farbwechsel des Bodenbelags, der die Schnittstellen der Zonen kennzeichnet ohne sie räumlich abzutrennen. Im Open Space bestimmen dunkle Grautöne des Bodenbelags und Arbeitsflächen in Nussbaum den Raum, wohingegen der Flurbereich mit weißer Decke und hellerem Teppich von den Arbeitsbereichen abgesetzt ist. Die verwendeten Farbtöne Orange, Kupfer oder Rotbraun aus der CI-Farbfamilie des Unternehmens betonen Aussparungen in Einbaumöbeln, Sitzpolster oder Wandpaneele der Rückzugsnischen.

Entsprechend den Erfordernissen im Unternehmensalltag entstand eine Bürofläche, die durch ihr Angebot an unterschiedlichen Arbeitsflächen ein dynamisches Arbeiten erlaubt. Als neutrale Plattform wird sie erst durch den Nutzer bespielt und kann durch ihre Offenheit an die flexiblen Arbeitsstrukturen der Mitarbeiter angepasst werden.