Industrie- und Handelskammer, Potsdam

Steckbrief

Ort:
Potsdam, Deutschland
Kunde:
Industrie- und Handelskammer Potsdam
Branche:
Öffentlicher Dienst
Fertigstellungsjahr:
2017
Größe:
420 m²
Experten:
BvdM Architekten (Interior Design)

Eine Foyerlandschaft, die zur Vernetzung einlädt.

Wer das symmetrisch aufgebaute Gebäude der IHK Potsdam von der Breiten Straße aus betrat, fand sich atmosphärisch bereits zur Hintereingang wieder hinauskomplimentiert. Beide Eingänge waren auf der Mittelachse gegenüberliegend angeordnet, zu beiden Seiten führten tunnelartige Verteilerflure zum Verwaltungs- und Seminarhaus ohne dass sich ein Moment des Verweilens einstellte.

Das sollte sich durch die Umgestaltung des Eingangsbereiches zu einer Foyerlandschaft durch BvdM Architekten ändern.

An Stelle nüchterner Repräsentation erlebt der heutige Besucher eine IHK als Schaltstelle für Vernetzung. Der aus der Symmetrieachse gerückte helle Empfangstresen fungiert als gestalterisches Verbindungselement zur „Weißen Moderne“, der sich der Bestandsbau aus den 1990´er Jahren verschrieben hat.

Während der Brandenburger Adler aus dem Logo der IKH Potsdam übergroß aber in stark abstrahierter Form über den zeitgemäßen Umgang mit Tradition wacht, kommuniziert ein gigantischer Leuchtkasten, der diesen zentralen Bereich durch wechselbare Motive lebendig bespielt, die IHK als dynamischen Impulsgeber für Vernetzungsstuktur.

Der strenge Rhythmus der Stützenreihe im ehemaligen Verteilertunneln wurde teils gelichtet, teils ergänzt, so dass sich spielerisch Durchgänge ergeben, die sich mit geschlosseneren Präsentationsflächen abwechseln.

Beiderseits der zentralen Empfangsgeste gelangt man so in die neu gestalteten „Lounge-“ und „Bibliotheksbereiche“ zwischen denen in akustisch bedämpften Besprechungsboxen unterschiedliche formellere und informellere Einladungen zum Gespräch verortet sind.

Eine überflüssig gewordene Raumnische beherbergt heute eine skulpturale „Leitbildwand“ deren bewegte Form dazu animieren will, immer neu bespielt zu werden – denn eine IHK am Puls der Zeit wird sich kontinuierlich neu erfinden müssen.

Kreise in Decke und Boden dienen nicht nur der verbesserten Akustik, sie formen spielerisch „Lichtungen“ in dem augenzwinkernden regionalen Bezug in Form eines in Farbstreifen und Schwarzstahlstäben übersetzten Brandenburger Waldes.

Das Motiv des Kreises, das in der Bestandsarchitektur des Hauses immer wieder auftaucht wird hier von seiner architektonischen Strenge befreit und von der Innenarchitektur spielerisch genutzt. Spielerisch und intuitiv funktioniert auch die sog. „Start-Up-Lounge“ mit möbelhaft collagierter Informations- und Broschürenwand, mit Sitzstufen, gegenüberliegendem Bildschirm und angegliedertem Computerarbeitsplatz.